Nach den Weihnachtsfeiertagen ging es wie in jedem Jahr direkt weiter mit dem Werkeln, Schleifen und Lackieren an der Exodus. In diesem Jahr waren besonders viele fleißige Hände dabei und auch die ein oder anderen Ehemaligen statteten der Exodus im Winterlager mal wieder einen Besuch ab. Am ersten Tag ging es erstmal los mit der Begrüßung und einem Sicherheitsrundgang im Winterlager. Natürlich gab es auch wieder ein Rätselspiel, was sich über die ganze Woche erstreckte und uns am ersten Tag von Caro erklärt wurde. Nachdem alle sich nach dem Rundgang im Winterlager kennengelernt hatten, ging es an die Verteilung der Aufgaben. Neben dem Werkeln an der Exodus, wo in diesem Jahr besonders Schleif- und Lackierarbeiten anstehen, war ein großes Projekt auch die Fertigstellung der Renovierung des Sanitär- und Küchencontainers, welche wir in 2023 zusammen mit der KSG angegangen sind. Hier stand die Versiegelung der Dusche auf dem Plan, bei der einige von uns tatkräftig mitwirken. Alle anderen suchten sich ihren Arbeitsplatz auf oder unter Deck, außen am Rumpf oder auf den zahlreichen Werkbänken, wo bei so vielen Helfenden in der Werkwoche kein Platz mehr frei blieb. Auch draußen auf dem Hof wurden Schleifarbeiten durchgeführt, um mit dem Staub nicht das Ergebnis der Lackierarbeiten in der Halle negativ zu beeinflussen. Nach einem arbeitssamen Tag und einem gemeinsamen warmen Essen haben wir den Tag mit ein paar Werwolf-Runden ausklingen lassen und machten unsere Betten auf dem Hausboot und in den beiden Wohnmobilen. Am nächsten Tag ging es in aller Frische weiter und nach dem Frühstück arbeiteten alle an ihren Projekten oder gingen neue Aufgaben an. Dabei wurden zahlreiche Bodenbretter, sowie Schubladen und Schranktüren ausgebessert, die Pinne und der Klüverbaum überholt und das Teakholz geölt. Auch am Rumpf wurden kleinere Macken ausgebessert und das Unterwasserschiff wurde für eine neue Schicht Antifouling vorbereitet. Nach dem Mittagessen ging es dann los mit unserem diesjährigen Highlight: Ein Brandschutztraining mit Cornelia und ein Lehrgang „Überleben auf See“ mit Johanna standen auf dem Plan. Eine Hälfte lernte draußen, wie man verschieden Brände löscht, wie ein Fettbrand oder die Explosion einer Deoflasche aussehen können und wie man sich bei einem Brand richtig verhält. Der andere Teil der Gruppe lernte drinnen, worauf es bei einem Seenotfall ankommt, wie man sich in der Rettungsinsel verhält und welche Ausrüstung im Seenotfall lebenswichtig ist. Leo sprang für uns im Trockenanzug in den Spoykanal und demonstrierte das Aufblasen einer automatischen Rettungsweste. Nach einer Pause wurde dann gewechselt und am Abend gab es noch eine kleine Auffrischung in Erster Hilfe sowie eine Trainingseinheit mit dem VR-Brandschutztrainer. Der Kurs war sehr lehrreich und es gab viele beeindruckende Simulationen. Danach fühlten sich alle wesentlich besser vorbereitet auf mögliche Gefahrensituationen an Bord und im Winterlager. Nach dem Abendessen schauten wir gemeinsam den Film Master und Commander auf dem Hausboot und ließen den Abend entspannt ausklingen. Freitag ging es natürlich mit dem Werkeln weiter und während die ersten Teilnehmenden sich verabschiedeten kamen einige neue hinzu, die in der zweiten Hälfte der Woche dabei waren. Am frühen Abend ging es in die Boulderhalle kliff in Kleve, wo wir entspannt hinlaufen konnten und uns sportlich austobten. Auch ein paar Runden Tischtennis und Kicker wurden gespielt. Nach einem Milchreis gab es noch einen kleinen Liederabend. Am Samstag wurden wir für unseren Einsatz mit einer frischen Pizza aus Leos Holzofen belohnt und auch Werwolf fand wieder großen Anklang. Am Sonntag verabschiedeten sich die meisten schon früh und die Verbliebenen stellten noch einige Restprojekte fertig und räumten im Winterlager auf, bevor sich alle zu ihren jeweiligen Silvesterfeiern aufmachten. Die Werkwoche war mal wieder ein voller Erfolg mit vielen Teilnehmenden, sowohl altbekannten als auch Neulingen. Alle konnten etwas mitnehmen, sei es neue Fertigkeiten beim Werkeln, Wissen über Brandschutz und Seenotfälle oder neue Freundschaften. Unsere Winterlagerprojekte 2023-24 haben einen guten Schritt vorwärts gemacht, sodass wir die Exodus am Krantermin wieder frisch aufpoliert in die neue Segelsaison starten lassen können. Auch die neue Küche wurde in der Werkwoche gebührend eingeweiht und stellte beim Kochen für bis zu 25 Personen eine große Erleichterung dar.
Monat: Januar 2024
Am Wochenende vom 12.01. bis zum 14.01. nahmen wir als Mitarbeitende gemeinsam an einer Juleica-Schulung in der Ev. Jugendbildungsstätte Hackauser Hof teil, diesmal zum Thema Diversitätsensibilität, Vielfalt als Stärke und Queerfreundlichkeit.
Wir haben gelernt, was „queer sein“ bedeutet und welche große Bedeutung persönliche und sexuelle Selbstbestimmung in der Jugendarbeit hat.
Die Schulung vermittelte nicht nur Kenntnisse über einen grenzwahrenden und achtsamen Umgang, sondern schuf auch Raum für die Reflexion unserer eigenen Einstellungen. Die zahlreichen tiefgehenden Gespräche und der Erfahrungsaustausch haben uns nachdrücklich vor Augen geführt, wie unmittelbar relevant und präsent das Thema der Diversität in unserem alltäglichen Leben auf der Exodus ist.
Es ist uns ein Anliegen, uns klar und eindeutig gegen jegliche Form der Diskriminierung von queeren Personen auszusprechen. In diesem Zusammenhang beziehen wir uns auf den Beschluss „Wir wollen Safer Space werden“ der Evangelischen Jugend im Rheinland.
https://ejir.de/wp-content/themes/ejir/pdfs/B4_Wir_wollen_Safer_Space_werden.pdf
Besonders dankbar sind wir unserer Referentin Jule, die uns hilfreiche Tipps mit auf den Weg gab, wie wir für alle ein inklusiveres Umfeld an Bord schaffen können. Wir sind fest entschlossen, uns kontinuierlich für die Akzeptanz und Wertschätzung queerer Menschen einzusetzen, und werden das Erlernte in unsere tägliche Arbeit integrieren.