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Törnbericht Herbsttörn 2 2024

Der letzte Törn in diesem Jahr startet am Winterlager. Als Gepäck und Essen sicher im roten T4 verstaut sind, fahren wir gemeinsam los und nach nicht allzu langer Zeit kommen wir in der Nähe von Stavoren an einem relativ kleinen Hafen an. Dort wartet die EXODUS schon auf uns und wir transportieren unser Gepäck über schmale Wege und Stege bis in ihren Rumpf. Nach einem kleinen Kennenlernspiel verteilen wir die Kojen, bekommen eine Sicherheitsunterweisung und richten uns ein. Unterdessen wird im Cockpit geschraubt, denn die Lichtmaschine scheint nicht mehr so ganz ihren Dienst zu erfüllen. Wir bringen die Persenning über dem Cockpit an und gehen unsere Umgebung erkunden. Das kleine Dörfchen Warns hat viele schöne Ecken, verschlossene Kirchen und zwischen den Hausdächern sind ganz viele Masten zu sehen, ein interessantes Bild. Am Abend wird dann mit ein paar helfenden Händen die neue Lichtmaschine eingebaut. Die Freude ist groß, als der Motor endlich wieder läuft und somit die Aussichten sehr gut stehen, dass wir am nächsten Morgen aufs Ijsselmeer hinaus fahren können.

Nach unserer ersten Nacht, in der der Dieselofen gute Dienste geleistet hat, und einem ausgiebigen Frühstück geht es dann endlich los in Richtung Enkhuizen. Dort angekommen wird es schon bald dunkel, doch wir begeben uns auf einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Kleine Straßen, Gassen, Flüsse, schräge Häuser und kleine Geschichten lassen uns einen Einblick gewinnen in vergangene Zeiten.

Auf unserem Weg nach Lelystad machen wir einen Zwischenstopp bei den Marker Wadden. Eine kleine künstlich angelegte Inselgruppe, wo uns unser Landgang an vielen kleinen Hütten und Aussichtspunkten vorbeiführt, an denen wir beginnen mit Hilfe von Fragen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen uns festzustellen, wodurch wir uns besser kennenlernen und zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Am nächsten Morgen gehen wir vom Bataviahaven zum Batavia Museum. Dort bekommen wir einen Einblick in die verschiedenen Gewerke, die ihren Teil zum Bau und zur Instandhaltung der Batavia beitragen, besichtigen die Batavia und das Museum. Wir entwickeln langsam ein Verständnis dafür, wie die Seefahrt damals gewesen sein könnte, und mit welchen Schwierigkeiten all die Menschen auf der Batavia einst zu kämpfen und zu leben hatten. Bei unserem beinahe allabendlichen Nachtspaziergang dieses Mal in Urk haben wir nach einer kleinen Mahlzeit auf unserem Rückweg ausprobiert, wie es wohl sein könnte, wenn man blind wäre. Dabei haben einige von uns intensive, interessante Erfahrungen gemacht und gelernt, dass man vertrauen muss, sich selbst, anderen und den eigenen Sinnen.

Als wir im Hafen vor De Vries ankommen, legen wir ohne große Schwierigkeiten den Großmast, denn am nächsten Morgen sollen Groß- und Toppsegel zum Segelmacher gebracht und der Schoner Mast gelegt werden. Von Lemmer aus machen wir uns dann über die Kanäle auf den Heimweg. Nachdem wir zuerst dachten, wie denkbar langweilig es werden wird, auf den Kanälen immer nur geradeaus zu fahren, haben wir uns selbst eines Besseren belehrt. Mit gutem Essen und Musik haben wir die Fahrt genossen und kamen nach dem ersten Kanalfahrt-Tag in Zwolle an. Dort haben wir am Abend die Innenstadt unsicher gemacht und einige wunderschöne Lädchen entdeckt, die wir dann am kommenden Morgen nochmal ausfindig gemacht haben. Besonders hat uns der Buchladen in seinen Bann gezogen. Er befindet sich in einer großen, wunderschönen Kirche, zusammen mit einem Kaffee und einer alten Orgel. Etwas weniger schön wird es dann, als wir beginnen, mit vier, fünf Liter Kanistern den Diesel von einer Tankstelle aus in die Exodus zu befördern. Es ist warm, die Sonne scheint, Hände und Schuhsohlen sind voll von Diesel, doch die Stimmung in unserer Transportkette bleibt gelassen. Als wir fertig sind, geht es weiter und als es dunkel wird zieht, (Überraschung) mal wieder Nebel auf. Er wird dichter und dichter. Das einzige, was für uns noch sicher erkennbar, ist die Exodus. Nah am Rand entlang fahren wir langsam zum nächsten Hafen und legen beruhigt an. Exodus und Besatzung so vollständig, wie erwartet.

Am nächsten Abend kommen wir dann in Emmerich an, wo wir gemeinsam mit der Besatzung der Ninive den Abend gestalten und die Exodus nach dem gründlichen Putzen am Morgen verlassen.

Zum Schluss ist noch der kleine orange Fender zu erwähnen, der nach einer mit „Nein“ beantworteten Frage seinen Besitzer wechseln kann und so immer gegen Ende des Tages eine vorlesende Person bestimmt. Dieser Fender ist einigen von uns oft über den Weg gelaufen und hat zu vielen lustigen Situationen beigetragen.

Das Einzige, was jetzt noch fehlt ist:

Gas, Gas, Gas Gas Gas Gas ♫

Und liebe Grüße

Merle Kellermann (Trainee)

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2024 Karneval-Workevent

Am Freitag vor Karneval ging es los und wir bezogen wie schon in der Werkwoche zwischen Weihnachten und Silvester das Hausboot Anna Spoy und richteten uns für das verlängerte Karnevalswochenende ein. Nach einer kleinen Werkel-Nachtschicht am Freitagabend ging es in die Kojen. Am Samstag starteten wir nach einem gemütlichen Frühstück und mit Verstärkung der Crew in die Schleif-, Lackier- und Bastelarbeiten. Die neuen Oberlichter im Deck wurden für die Montage akribisch vorbereitet, der Rumpf wurde an einigen Stellen mit Sikaflex abgedichtet und die Ankerkette kontrolliert und gewartet. Außerdem waren wie immer einige Anstriche zu erledigen und wir führten einige Takelarbeiten an den Leesegeln und am Bootsmannstuhl aus. Samstagabend ging es dann zur wohlverdienten Pizzaparty nach Kranenburg. Den Sonntag nutzten wir zur Vollendung der Projekte von Samstag und starteten die neue Markierung der Ankerkette. 45 kleine Taklinge sind hier zu knüpfen. Mit Porreeröllchen zur Stärkung und einer nicht zu geringen Menge an Kuchen und Berlinern ließ es sich gut arbeiten. Die Wasserlinie ist nun wieder schneeweiß, im Aufbau wurden nach der Neulackierung der Decke die Navigationsgeräte wieder eingebaut und auch einige Verbesserungen an der IT der Exodus wurden vorgenommen. Schließlich beendeten wir den Tag mit dem erfolgreichen Einkleben der Fenster im Deck und machten es uns für eine letzte Nacht auf der Anna Spoy bequem. Montag standen noch einige letzte Lack- und Ölschichten auf dem Plan, bevor wir uns auf den Weg zum Klever Rosenmontagszug machten, um nach getaner Arbeit ein wenig Karneval zu feiern.

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2023 Bericht Winterlager-Werkwoche

Nach den Weihnachtsfeiertagen ging es wie in jedem Jahr direkt weiter mit dem Werkeln, Schleifen und Lackieren an der Exodus. In diesem Jahr waren besonders viele fleißige Hände dabei und auch die ein oder anderen Ehemaligen statteten der Exodus im Winterlager mal wieder einen Besuch ab. Am ersten Tag ging es erstmal los mit der Begrüßung und einem Sicherheitsrundgang im Winterlager. Natürlich gab es auch wieder ein Rätselspiel, was sich über die ganze Woche erstreckte und uns am ersten Tag von Caro erklärt wurde. Nachdem alle sich nach dem Rundgang im Winterlager kennengelernt hatten, ging es an die Verteilung der Aufgaben. Neben dem Werkeln an der Exodus, wo in diesem Jahr besonders Schleif- und Lackierarbeiten anstehen, war ein großes Projekt auch die Fertigstellung der Renovierung des Sanitär- und Küchencontainers, welche wir in 2023 zusammen mit der KSG angegangen sind. Hier stand die Versiegelung der Dusche auf dem Plan, bei der einige von uns tatkräftig mitwirken. Alle anderen suchten sich ihren Arbeitsplatz auf oder unter Deck, außen am Rumpf oder auf den zahlreichen Werkbänken, wo bei so vielen Helfenden in der Werkwoche kein Platz mehr frei blieb. Auch draußen auf dem Hof wurden Schleifarbeiten durchgeführt, um mit dem Staub nicht das Ergebnis der Lackierarbeiten in der Halle negativ zu beeinflussen. Nach einem arbeitssamen Tag und einem gemeinsamen warmen Essen haben wir den Tag mit ein paar Werwolf-Runden ausklingen lassen und machten unsere Betten auf dem Hausboot und in den beiden Wohnmobilen. Am nächsten Tag ging es in aller Frische weiter und nach dem Frühstück arbeiteten alle an ihren Projekten oder gingen neue Aufgaben an. Dabei wurden zahlreiche Bodenbretter, sowie Schubladen und Schranktüren ausgebessert, die Pinne und der Klüverbaum überholt und das Teakholz geölt. Auch am Rumpf wurden kleinere Macken ausgebessert und das Unterwasserschiff wurde für eine neue Schicht Antifouling vorbereitet. Nach dem Mittagessen ging es dann los mit unserem diesjährigen Highlight: Ein Brandschutztraining mit Cornelia und ein Lehrgang „Überleben auf See“ mit Johanna standen auf dem Plan. Eine Hälfte lernte draußen, wie man verschieden Brände löscht, wie ein Fettbrand oder die Explosion einer Deoflasche aussehen können und wie man sich bei einem Brand richtig verhält. Der andere Teil der Gruppe lernte drinnen, worauf es bei einem Seenotfall ankommt, wie man sich in der Rettungsinsel verhält und welche Ausrüstung im Seenotfall lebenswichtig ist. Leo sprang für uns im Trockenanzug in den Spoykanal und demonstrierte das Aufblasen einer automatischen Rettungsweste. Nach einer Pause wurde dann gewechselt und am Abend gab es noch eine kleine Auffrischung in Erster Hilfe sowie eine Trainingseinheit mit dem VR-Brandschutztrainer. Der Kurs war sehr lehrreich und es gab viele beeindruckende Simulationen. Danach fühlten sich alle wesentlich besser vorbereitet auf mögliche Gefahrensituationen an Bord und im Winterlager. Nach dem Abendessen schauten wir gemeinsam den Film Master und Commander auf dem Hausboot und ließen den Abend entspannt ausklingen. Freitag ging es natürlich mit dem Werkeln weiter und während die ersten Teilnehmenden sich verabschiedeten kamen einige neue hinzu, die in der zweiten Hälfte der Woche dabei waren. Am frühen Abend ging es in die Boulderhalle kliff in Kleve, wo wir entspannt hinlaufen konnten und uns sportlich austobten. Auch ein paar Runden Tischtennis und Kicker wurden gespielt. Nach einem Milchreis gab es noch einen kleinen Liederabend. Am Samstag wurden wir für unseren Einsatz mit einer frischen Pizza aus Leos Holzofen belohnt und auch Werwolf fand wieder großen Anklang. Am Sonntag verabschiedeten sich die meisten schon früh und die Verbliebenen stellten noch einige Restprojekte fertig und räumten im Winterlager auf, bevor sich alle zu ihren jeweiligen Silvesterfeiern aufmachten. Die Werkwoche war mal wieder ein voller Erfolg mit vielen Teilnehmenden, sowohl altbekannten als auch Neulingen. Alle konnten etwas mitnehmen, sei es neue Fertigkeiten beim Werkeln, Wissen über Brandschutz und Seenotfälle oder neue Freundschaften. Unsere Winterlagerprojekte 2023-24 haben einen guten Schritt vorwärts gemacht, sodass wir die Exodus am Krantermin wieder frisch aufpoliert in die neue Segelsaison starten lassen können. Auch die neue Küche wurde in der Werkwoche gebührend eingeweiht und stellte beim Kochen für bis zu 25 Personen eine große Erleichterung dar.

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2024 Juleica-Schulung zu Diversität

Am Wochenende vom 12.01. bis zum 14.01. nahmen wir als Mitarbeitende gemeinsam an einer Juleica-Schulung in der Ev. Jugendbildungsstätte Hackauser Hof teil, diesmal zum Thema Diversitätsensibilität, Vielfalt als Stärke und Queerfreundlichkeit.

Wir haben gelernt, was „queer sein“ bedeutet und welche große Bedeutung persönliche und sexuelle Selbstbestimmung in der Jugendarbeit hat.
Die Schulung vermittelte nicht nur Kenntnisse über einen grenzwahrenden und achtsamen Umgang, sondern schuf auch Raum für die Reflexion unserer eigenen Einstellungen. Die zahlreichen tiefgehenden Gespräche und der Erfahrungsaustausch haben uns nachdrücklich vor Augen geführt, wie unmittelbar relevant und präsent das Thema der Diversität in unserem alltäglichen Leben auf der Exodus ist.

Es ist uns ein Anliegen, uns klar und eindeutig gegen jegliche Form der Diskriminierung von queeren Personen auszusprechen. In diesem Zusammenhang beziehen wir uns auf den Beschluss „Wir wollen Safer Space werden“ der Evangelischen Jugend im Rheinland.

https://ejir.de/wp-content/themes/ejir/pdfs/B4_Wir_wollen_Safer_Space_werden.pdf

Besonders dankbar sind wir unserer Referentin Jule, die uns hilfreiche Tipps mit auf den Weg gab, wie wir für alle ein inklusiveres Umfeld an Bord schaffen können. Wir sind fest entschlossen, uns kontinuierlich für die Akzeptanz und Wertschätzung queerer Menschen einzusetzen, und werden das Erlernte in unsere tägliche Arbeit integrieren.