Kategorien
Freizeitberichte

Törnbericht Sommertörn 1 2024 – Eine Reise von Lauwersoog nach Hooksiel

“Die Strategie war genau richtig, denn das Wetter wie angekündigt besser. Abends sind wir auf Helgoland angekommen und wollten – da Duschen sehr teuer sind – uns gleich ins Salzschwimmbad begeben. Nur leider wurde…”

Am frühen Samstagmorgen haben wir uns an unserem Jugendhaus „Effa“ eingefunden und konnten dann die Anreise mit dem Bus starten. Die Autofahrt haben wir mit einer langen Pause und Spielen in Meppel aufgelockert, so dass wir pünktlich um halb zwei zusammen mit der Überführungscrew Essen konnten. Nachdem Einstauen konnten wir dann die Überführungscrew mit Skipperin Johanna verabschieden und mit dem ersten Teil der Sicherheitsunterweisung starten. Am späten Nachmittag haben wir einen langen Spaziergang durch Lauwersoog zum Lauwersmeer gemacht und den Abend dann mit einem Pudding und einigen Runden Werwolf ausklingen lassen.

Der Sonntag begann mit einem leckeren Frühstück, dann gab’s den zweiten Teil der Sicherheitsunterweisung damit alle an Bord auch mal was über die verschiedenen Rettungsmittel gehört haben und wissen wo diese zu finden sind. Los ging es ausschließend zu unserem ersten Segelschlag mit einer Regenwolke im Nacken nach Schiermonnikoog. Nach dem Anlegen in Schiermonnikoog klarte das Wetter auf, so dass wir noch einen Spaziergang ins Naturschutzgebiet – wo es einige Löffler zusehen gab – und den Rundgang durch das Dorf dann mit einem leckeren Kakao abschließen konnten. Das Abendessen gab es an Bord und den Abend haben wir mit einigen Spielen ausklingen lassen.

Montagmorgens wurde nach dem Frühstück noch eingekauft und vor dem nächsten Regenschauer noch einige Gruppenspiele auf der Hafenmole gemacht. Am Nachmittag gings mit dem Hochwasser weiter und die ersten zwei Wattenhochs Richtung Ems wurden überquert. Für das dritte Wattenhoch reichte dann der Wasserstand nicht mehr und die Fahrt wurde mit einem Ankermanöver bei Rottum für diesen Tag beendet. Den Abend haben wir bei einem schönen Sonnenuntergang der einige zum Testen Ihrer Hängematten animierte an Deck beendet.

Mit dem Nachthochwasser fuhr dann die erste Wache über das nächste Wattenhoch und ankerte dann im nächsten Priel. Die zweite Wache setzte das Schiff dann am frühen Morgen zum Trockenfallen nahe der Ems auf eine Sandbank. Leider gab es dort an Steuerbord eine weiche Kuhle so dass wir dann später am Morgen etwas schräg in der Koje aufgewacht sind. Trotzdem sind wir dann zu einer schönen Wattwanderung mit Potential zum Steckenbleiben aufgebrochen. Als das Wasser das Schiff dann wieder in seine Normallage bringt machen wir Frühstück und warten auf genügen Wasser für die Weiterfahrt. Gegen Mittag ist es soweit und wir machen uns im warmen Sonnenschein auf den Weg nach Greetsiel. Dort nach der gemütlichen Fahrt durch das Naturschutzgebiet des Leyhörner Speicherbeckens angekommen nutzen wir das klare Wasser im Hafen zum Schwimmen, um uns etwas abzukühlen.

Am Mittwoch starten wir zu einem Erkundungsgang durch Greetsiel und kauften noch einige frische Sachen für die nächsten Gerichte unserer Bordküche und einiges an Sprudelwasser ein. Leider versagte die Luftbereifung der Hafenkarre, so dass der Rückweg mit dem schweren Wagen etwas mühsam wurde. Die Interessierten haben sich dann noch in kleineren Gruppen ein weiteres Mal ins Städtchen aufgemacht. Am Nachmittag bekommen wir Besuch von einer ehemaligen Exodus-Skipperin mit einer großen Kinderschar – nach einer Hafenrundfahrt für die Besucher machen wir noch einige Segelmanöver zum Segelübungen im Greetsieler-Vorhafen und fahren dann gegen Abend raus zum Leyhörn und legen nach einem Wolkenbruch in der Schleuse im Außenhafen der Schleuse zum Übernachten an. Wir lassen den Abend mit einem WorkOut auf dem Sielbauwerk und einigen Gruppenspielen auf der Wiese ausklingen. Der schöne Sonnenuntergang und die wärmer werdende Luft, animiert einige dazu in der Nacht an Deck zu schlafen.

Donnerstag legen wir am frühen Morgens unter Segeln ab und segeln dem Sonnenaufgang entgegen ins Wattenmeer – um noch ein zweites Mal trockenzufallen. Diesmal stehen wir aufrecht aber ein erster Versuch über unsere Badeleiter herunter zu klettern endete mit einem Schlammbad. Ein zweiter Versuch über das Klüvernetz direkt auf die harte Muschelbank war erfolgreich und so konnten wir uns Austern, Herzmuscheln, Krebse und viele andere Wattenmeerbewohner ganz aus der Nähe anschauen. Am Nachmittag fahren wir dann weiter nach Juist und erleben hier eine Insel ohne Auto´s dafür mit vielen Pferden und dem vollen Sommertrubel der vielen Feriengäste. Am Abend spielen wir auf der Hafenwiese eine Runde Volleyball und erhalten Verstärkung von drei Juister Mädchen.

Freitag ist Wäsche waschen im Sanitärgebäude angesagt und ein Spaziergang zum Nordseestrand um die Seeseite von Juist zu erkunden. Nachmittags muss ich mich leider verabschieden und fahre mit Sonja´s Familie zurück nach Hause. Unsere neue Co-Skipperin Sonja richtet sich an Bord ein und wir erledigen noch einige Einkäufe und Reparaturen, damit es dann mit dem Abendhochwasser in Richtung Norderney weitergehen kann.

LG Falko

Als Co-Skipperin bin ich in Juist am Freitag dem 12.07.2024 zur Kaffeezeit dazu gestoßen sowie Falko von Bord gegangen und mit meiner Familien nach Hause gefahren ist. Wir haben dann am Nachmittag abgelegt, um den passenden Wasserstand für die Überfahrt nach Norderney zu nutzen. Es begrüßte mich sogleich auch der erste ordentliche Regenschauer. Ich kann mich nicht erinnern so oft während eines Sommertörns Ölzeug getragen zu haben wie 2024.

Auf Norderney angekommen haben wir uns erst mal ein ruhiges Plätzchen gesucht und die Persenning aufgespannt, denn der Regen nahm kein Ende. Am Samstag war bummeln angesagt bei Sonne sowie mit Hilfe von Leihkanistern konnte die Exodus im Handbetrieb von der Autotankstelle getankt werden, da ja Helgoland auf der Wunschliste stand und die Boots-Tankstelle in Norderney am Wochenende nicht besetzt war.

Das Zwischenziel hieß aber erstmal Baltrum – eine sehr schöne besinnliche kleine Insel. Hier hatten wir jede Menge Spaß, angefangen von Haare färben bis hin zu Strandspielen aller Art. Für eine gute Ausgangssituation Richtung Helgoland haben wir abends wieder abgelegt und unterhalb des Seegats Accumer Ee geankert, damit wir am nächsten Tag sofort mit dem ablaufendem Wasser nach Helgoland durchstarten konnten.

Die Strategie war genau richtig, denn das Wetter wie angekündigt besser. Abends sind wir auf Helgoland angekommen und wollten, da Duschen sehr teuer sind uns gleich ins Salzschwimmbad begeben. Nur leider wurde dieses früher geschlossen als wir erwartet hatten und wir mussten uns mit der Alternative am Nordstrand begnügen – hier kamen uns dann beim Baden einige Seehunde besuchen. Im Anschluss haben wir unseren Spaziergang um die Insel mit Zwischenstopp bei der „Lange Anna“ fortgesetzt. Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben, sprich am nächsten -Morgen wurde nach einen frühen Start wegen eines zeitig abgereistem Päckchenliegers zuerst Wasser und Diesel gebunkert, dann die Exodus sozusagen vor dem Schwimmbad „geparkt“ und geschwommen – diesmal im Salzschwimmbad wie angedacht. Nachmittags machten wir dann die Leinen los und sind nach Amrum gesegelt/gefahren bis in die Abendstunden.

Am nächsten Tag haben wir uns Fahrräder, inkl. zweier Tandems, geliehen und Amtum erkundet. Auf dem Rückweg haben wir einen Zwischenstopp beim Leuchtturm gemacht, leider schon geschlossen, aber dafür entdeckten wir eine Haushaltsauflösung von einer Navigatorin, welche gerade von der Insel wegzieht. Die Fachgespräche waren so nett, dass wir sie gleich abends auf eine Tasse Tee an Bord eingeladen haben.

Tags drauf fuhren wir zur Hallig Hooge. Dort haben wir dann abends noch Bekanntschaft mit der Crew der „Windsbraut“ gemacht und diese morgens drauf noch vor dem Kaffee besucht (die mussten so früh ablegen). Die Windsbraut ist ein altes Plattbodenfrachtschiff aus Stade und wird schon seit über 30 Jahren von einem Verein aus Hamburg unterhalten der Seminarfahrten ins Wattenmeer durchführt. Über den Tag haben wir die Hallig erkundet und unter anderem festgestellt das in der alten Kirche der Boden aus Muschelschalen besteht, damit wenn das Hochwasser eindringt, dieses auch einfach und schnell wieder ablaufen kann.

Da unser Törn sich dem Ende näherte und von Hallig Hooge bis zum Übergabepunkt an der Ostfriesischen Küste noch ein weiter Weg vor uns lag, haben wir dann Abends gegen 22 Uhr abgelegt und sind in einer sternenklaren Nacht auf der Mondscheinstrasse mit wechselnden Wachen gemütlich über die Nordsee bis wir dann am nächsten Mittag ins Hooksieler Binnentief einschleusen konnten. Man hat den Mond untergehen und die Sonne aufgehen sehen, ansonsten war es für die deutsche Bucht sehr ruhig. Hooksiel liegt am Ende eines Binnenmeers und es war sehr beeindruckend, dass nach einer letzten Badeaktion der Wind ausreichte um die Exodus ohne Segel den Kanal entlang bis zum Anleger zu schieben. Dort konnten wir dann sogar gemütlich ohne Motor anlegen.

Im alten Stadthafen von Hooksiel waren wir die Attraktion schlecht hin. Dies ist ein sehr zu empfehlender Übergabeort. Alles sehr zentral und das Auto mit dem Gepäck kommt nah ans Schiff. Samstagmorgen wurde die Exodus dann für die nächste Crew „gewienert“ und die Sachen gepackt. Ich habe Hooksiel via öffentlichen Verkehr verlassen und die restliche Crew ist mit einem Zwischenstopp in Münster (mit Wasser, Kaffee und Kuchen) Richtung Kleve gefahren. Der Törn zeichnete sich durch eine sehr motivierte Mannschaft aus und wir hoffen viele wieder für eine weitere Reise an Bord begrüßen zu dürfen.

LG Sonja

270 Seemeilen ging die Reise durch das Holländische (Westfriesische), Ostfriesische und Nordfriesische Wattenmeer und zur Hochseeinsel Helgoland in der deutschen Bucht.

Wir hatten ein gutes Team und sehr nette Teilnehmer.