Am Samstag Morgen treffen wir uns, packen alles was wir brauchen ein und machen uns nach einem schönen Reisesegen endlich auf den Weg zur Exodus. Wir sitzen in einem alten, roten T4 und schnell entstehen spannende Gespräche quer durchs Auto, während wir beginnen uns kennenzulernen.
In Warns an der Exodus angekommen orientieren wir uns erstmal, verstauen das Essen und unser Gepäck und machen das Deck klar. Während das Skipper-Team das Essen vorbereitet, spielen wir etwas, um uns besser kennenzulernen und stellen fest, das der Gordische Knoten ziemlich anspruchsvoll zu lösen sein kann, wenn die Hälfte der verknoteten Menschen die Augen geschlossen haben. Am Abend fallen wir dann nach einem langen Tag in unsere Kojen und freuen uns schon auf den nächsten Tag, wenn es endlich richtig los geht.
Am nächsten Morgen finden wir dann aber nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung heraus, dass wir gar nicht so schnell ablegen können, wie wir gehofft hatten und verhohlen uns dann nach längerem Überlegen, Planen und Besprechen, langsam aus der Box und starten unseren Törn etwas verzögert, aber äußerst souverän und als gut organisiertes, prima funktionierendes Team. Zunächst geht es nach Stavoren, um dort Anlegen zu üben und die Teilnehmerinnen etwas auf die Decksarbeit vorzubereiten.
Unser nächstes Ziel ist Enkhuizen. Auf dem Weg dorthin setzen wir zum ersten Mal die Segel, was, wie wir schnell feststellen, zuerst eine kleine Herausforderung wird, da einige Falle und Schoten verdreht und verheddert sind. Letztendlich fahren wir dann unter Klüver und Schonersegel in Richtung unseres Zielhafens und probieren kurzzeitig auch Aus, die Fock zu setzen, um gemeinsam mit den Teilnehmenden ein bisschen Routine in das Segelsetzen zu bekommen.
Enkhuizen ist uns schnell sehr sympathisch, wenn man davon absieht, dass die Toiletten recht weit von der Exodus entfernt waren. Ein Nachtspaziergang durch die Altstadt, vorbei an Kirchen, Türmen, Toren, Brücken, und natürlich dem Supermarkt, denn Nutella darf beim nächsten Frühstück auf keinen Fall fehlen 😉
Am folgenden Morgen fahren wir dann endlich auch mit Großsegel nach Medemblik, wo wir zum ersten Mal gemeinsam rückwärts anlegen und feststellen, dass uns vorwärts Anlegen doch ein wenig besser liegt…
Heile angekommen, bestaunen wir die Anlegemanöver einiger großer Plattbodenschiffe und entdecken ein weiteres interessantes Boot am Kai. Es heißt „Guppy“ und scheint Laura Dekker zu gehören. Wir staunen, sehen uns das Boot gut an und belesen uns über Sie, ihre Boote und Tätigkeiten – spannend…
An diesem Punkt des Törns verlassen die zwei Trainees die Exodus und sind voller Vertrauen, dass die Teilnehmerinnen gut darauf vorbereitet sind nun alleine mit dem Skipperinnen-Team weiter zu fahren.
Mittlerweile sind alle Teilnehmerinnen, nach einen weiteren Schlag durch die Binnengewässer Frieslands, gesund und munter zuhause angekommen und blicken auf eine aufregende, ereignisreiche Woche auf der Exodus zurück; in dem Wissen,dass es vielleicht nicht ihr letzter Törn gewesen ist.
